Der Stammbaum von Clemens Fränkel, 1927

Jüdisches Leben – Jüdische Familien

Der Lohrer Toraschrein wieder entdeckt

Die ehemalige Synagoge in Lohr in der Fischergasse (Hausnummer 32) steht zum Verkauf, wie die Mainpost am 14.09.2021 meldet. Dies war Anlass, das Gebäude durch Mitglieder des Geschichts-und Museumsvereins Lohr zu besichtigen. Im Dachgeschoss wurden zur großen Überraschung die Reste des Toraschreines gefunden. Diese sollen, so der Vorsitzende des Museums- und Geschichtsvereins Lohr Wolfgang Vorwerk, zunächst im Depot des Spessartmuseums der Nachwelt erhalten bleiben.

Entdeckung des Toraschreins

 

 

 

 

 

 

 

 

Nachfahren von Melitta Adler auf dem Friedhof in Laudenbach und in Urspringen,               24. August 2021

Meyers

Auf dem Laudenbacher Friedhof

Auf dem Laudenbacher Friedhof

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Jüdische Ehrenbürger und Gemeinderäte in Urspringen

Seit der Auswertung jüdischer Zeitungen in www.alemannia-judaica.de ist bekannt, dass der Lehrer Simon Kissinger (1859-1939) 1903 mit der Ehrenbürgerwürde der Gemeinde Urspringen ausgezeichnet wurde.

Simon Kissinger wurde 1859 in Rödelsee geboren. Er verstarb 1939. Er war verheiratet mit Babette Fränkel aus Urspringen.

Im Protokollbuch der Gemeindeverwaltung (des Gemeinderats) ist zum 6. September 1903 folgender Beschluss verzeichnet:

„Dem israelitischen Lehrer dahier, Herrn Simon Kissinger wird anlässlich der Feier seines 25jährigen Dienstjubiläums in Anbetracht seines 25jährigen ersprießlichen u. toleranten Wirkens in hiesiger Israel. Schule u. Gde. das Ehrenbürgerrecht in hiesiger Gde. verliehen, auf Grund Art. 24 der Gdeordnung.“

DocFile (2)

Im Protokollbuch des Gemeinderats ist keine Aberkennung der Ehrenbürgerwürde nach 1933 verzeichnet!

Im Protokollbuch ist eine weitere Ehrenbürgerschaft für ein Mitglied der jüdischen Gemeinde nachgewiesen. Am 4. Mai 1919 beschloss der Gemeinderat „dem Gemeindeverwaltungsmitglied Nathan Fränkel ( 1850-1931) als Anerkennung für 25jährige ersprießliche Dienstleistung für die Gemeinde das Ehrenbürgerrecht“ zu verleihen.

DocFile (3)  350619-081618

Im Protokollbuch konnten folgende Mitglieder der jüdischen Gemeinde als Mitglieder der Urspringener Gemeindeverwaltung ausfindig gemacht werden:

I. M. Adler (=Isaak Mayer Adler, 1838-1908): 1888-1905

Ruben Fränkel (1825-1892): 1888-1891

Nathan Hona Fränkel (1850-1931): 1894-1919

Moses Adler (1865-1930): 1919-1923; 1930

 

Familienforschung

Nicht wenige Nachkommen der in unserem Raum lebenden jüdischen Familien sind daran interessiert, ihren Vorfahren nachzuforschen. Um diese Forschungen zu erleichtern, wurden 1997 von Dr. Leonhard Scherg „Anmerkungen zur Genealogie jüdischer Familien aus fränkischen Gemeinden“ angefertigt, die als PDF Dokument genutzt werden können.

Seit etwa 1980 sind außerdem mehrere Stamm- und Nachfahrenübersichten entstanden, die immer wieder aktualisiert wurden. Diese Übersichten werden Familienangehörigen oder interessierten Forschern auf Anforderung gerne zur Verfügung gestellt.

Adler, Urspringen
Berney, Karbach
Dillenberger, Urspringen
Freimark, Homburg, Marktheidenfeld
Freudenreich, Urspringen
Fränkel, Urspringen
Götz, Urspringen
Grün, Urspringen
Grünebaum, Homburg
Grünewald, Karbach
Gut(t)mann, Karbach
Heilner, Urspringen
Heippert, Karbach
Heimann, Homburg, Marktheidenfeld
Klein, Urspringen
Lämmlein, Urspringen
Mosenfelder, Urspringen
Rosenstein, Urspringen
Rosenthal, Homburg
Rothfeld, Urspringen
Samuel, Karbach
Schloss, Urspringen
Sonnenhell, Urspringen
Tannenwald, Urspringen
Wormser, Urspringen

Die Familie Fränkel aus Urspringen – Die Genealogen Clemens Fränkel und Martin Fränkel 

1927 fertigte der in München lebende Künstler Clemens Fränkel (1872-1944) einen Stammbaum der Familie Fränkel an, von dem mehrere Exemplare hergestellt wurden. Einige haben sich bei Zweigen der heute weit über die Welt zerstreut lebenden Familie erhalten.

Der Stammbaum von Clemens Fränkel, 1927

Der Stammbaum von Clemens Fränkel, 1927

Über diesen Stammbaum und den Künstler Clemens Fränkel informiert der beigefügte Artikel des Marktheidenfelder Journalisten Martin Harth aus der Mainpost vom 27. Januar 2015:


DocFile (2)

Zu Clemens Fränkel siehe auch:

Thomas Steppan, Clemens Fränkel (1872-1944), in: Marjan Cescutti/Josef Riedmann (Hg.), Erhalten und Erforschen. Festschrift für Helmut Stampfer, Innsbruck 2013, S. 143-164 (mit zahlreichen Abbildungen)

Dieser künstlerische Stammbaum war die Grundlage für die Nachforschungen von Martin Fränkel, Israel, der sich seit 1994 der Geschichte seiner Familie widmet und 1999 seine Ergebnisse in einem Buch, The Frankels of Urspringen, zusammenfasste. Im Januar 2018 legte er  eine überarbeitete Fassung dieses ersten Bandes (1680-1850) und zugleich einen zweiten Band (1850-2000) vor. Ein Meisterwerk der Familienforschung!

Erfreulicherweise sind beide Bände auch im Internet verfügbar:

Martinfrankelgenealogy.com